Behandlungsverlauf, Wirkungsweise
Viele fürchten sich vor einem „Herumstochern“ im Unbewussten und dem, was dabei zutage gefördert werden könnte. Die allgemein geforderte Haltung eines Therapeuten ist jedoch, den Patienten bestimmen zu lassen, wie weit und wie rasch er sich belastenden Erinnerungen und Gefühlen nähern möchte. Diese können gemeinsam betrachtet und verstanden, sowie vom Patienten verarbeitet werden auf der Grundlage des Vertrauensverhältnisses zwischen Patient und Therapeut.
In einer Psychotherapie besteht die Möglichkeit, sich selbst zunehmend besser kennenzulernen, insbesondere den unbewussten Hintergrund von belastenden Gefühlen, unklaren körperlichen Beschwerden und von Beziehungsproblemen. In den Therapiesitzungen nimmt das Gespräch seinen Anfang beim aktuellen Erleben des Patienten und führt in der Regel zu immer denselben Kernproblemen, die aufgrund früherer Erlebnisse und deren Verarbeitung eine befriedigende Lebensentfaltung behindern. Jetzige Gefühlszustände, Einstellungen und Beziehungserfahrungen werden ausführlich besprochen und geklärt. Durch Einbeziehung von Träumen, Fantasien und aktualisierten Erinnerungen an „früher“ und deren Interpretation durch den Therapeuten entsteht ein zunehmend differenziertes Verständnis für die lebensgeschichtliche Entwicklung und die sich bis heute auswirkenden Ängste, Hemmungen und Schutzhaltungen. Werden diese auch mit ihren unbewussten Anteilen deutlich, können eingefahrene Ansichten und Verhaltensweisen, die zu Einschränkungen und unbefriedigenden Kompromissen geführt haben, aufgegeben werden. Patienten kommen so häufig zu einer anderen Sicht auf ihre Probleme und zu Lösungswegen, die sie bisher nicht für möglich gehalten haben. Psychische und körperliche Symptome, die unbewusste und unzureichende Lösungsversuche darstellen, können sich damit auflösen.
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